2. Platz für „Grenzenlos – Der Schweriner Aufbruch 1989“

Dokumentation beim Deutschen Bürgermedienpreis 2014 ausgezeichnet

Lena Lambrecht bereitet die Film-Vorführung im Schweriner Paulskirchenkeller vor. (Foto: Martina Kerle)Der Dokumentarfilm „Grenzenlos – Der Schweriner Aufbruch 1989“ von Lena Lambrecht hat beim Deutschen Bürgermedienpreis 2014 in der Kategorie Video den zweiten Platz erreicht. Die Preisverleihung findet am 6. Dezember 2014 in Münster statt. Der Bundesverband Bürger- und Ausbildungsmedien e.V. (BVBAM), das Bürgerhaus Bennohaus Münster (Arbeitskreis Ostviertel e.V.) und der European Youth4Media Network e.V. ehren damit herausragende nationale Bürgermedienbeiträge in Kooperation mit dem Bundesverband Offene Kanäle. Gefördert wird der Deutsche Bürgermedienpreis von den Landesmedienanstalten und der Bundeszentrale für politische Bildung.

Der Dokumentarfilm wurde von der heute 19-jährigen Lena Lambrecht aus Hameln gedreht. Sie absolvierte von 2013 bis 2014 ein Freiwilliges Soziales Jahr (Kultur) beim Offenen Kanal Fernsehen in Schwerin. Als Projektarbeit realisierte sie die nun ausgezeichnete Dokumentation. Darin begibt sie sich auf Spurensuche in Schwerin und lässt die Geschehnisse des Wendejahres 1989 wieder aufleben. Schwerpunkte sind die Versammlungen in der Schweriner Paulskirche und im Dom sowie die Demonstrationen gegen die SED.

„Die Idee entstand bei einem Gespräch mit meinem Vater“, so Lambrecht, „bei dem mir bewusst wurde, dass ich nichts über die Schweriner Geschichte wusste.“ So begann sie mit der Recherche und kontaktierte die Archive. Als Zeitzeugen für ihre Dokumentation konnte sie Uta Loheit und Martin Klähn gewinnen, Gründungsmitglieder des Schweriner „Neuen Forums“. Zu sehen sind außerdem seltene Archivaufnahmen und Szenen, in denen die Ereignisse dieser wichtigen Zeit nachgespielt werden.

Die Premiere des Films fand am 1. Juli 2014 im Paulskirchenkeller in Schwerin statt, der zu DDR-Zeiten ein Treffpunkt kritischer Jugendlicher war. Dies unterstreicht den Anspruch des Projektes, vor allem jungen Menschen diesen Teil der Schweriner Geschichte nahezubringen und zu Diskussionen anzuregen.

Die Offenen Kanäle der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern Fernsehen in Schwerin und rok-tv (Rostock) strahlen „Grenzenlos – Der Schweriner Aufbruch 1989“ am Mittwoch, den 10. Dezember 2014, um 9 Uhr im Rahmen eines Sondersendetages zum „Tag der Menschenrechte“ aus. Auch die weiteren Beiträge beschäftigen sich dann mit der Geschichte Schwerins: „32 und kein bisschen leise“, ein Film der Sozial-Diakonischen Arbeit im Kirchenkreis Mecklenburg – Evangelische Jugend Schwerin, erzählt eine Geschichte des Paulskirchenkellers, in „Es wird ein bisschen anders“ berichtet der Theaterkritiker Jürgen Stier von seiner Zeit am Schweriner Theater in den Fünfzigerjahren und von seiner „Republikflucht“. Ergänzt wird das Programm mit Informationen und Features über die Menschenrechte.

Uwe Hornauer

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