FCM holt im Krimi ersten Heimdreier der Saison

Kuriose Nachspielzeit mit Krimicharakter entscheidet das Kellerduell gegen den SV Grün-Weiss Brieselang

Manchmal muss man nur ein wenig an den Stellschrauben drehen, damit man in die Erfolgspur findet. So standen in diesem Spiel gleich vier neue Spieler in der Startelf mit einem Kapitän, der voran geht und auch in schwierigen Situationen die Nerven behält.

Eine große Überraschung gab es, für alle die es mit dem FC Mecklenburg halten, als die Mannschaften auf das Feld liefen. Mit Mark Ellenschläger im Tor, Yuma Sato, Steven Maas und Youngster Jannik Zotke waren vier neue Gesichter in der Startelf vertreten. Letzt genannter Zotke absolvierte überhaupt sein erstes Oberligaspiel bei den Herren. Der 18-jährige spielt sonst in der U19 des FCM und bekam nach dem Spiel von Cheftrainer Enrico Neitzel ein extra Lob ausgesprochen.

Einmarsch auf das Spielfeld. © Carsten Darsow

Die erste Halbzeit ist auch schnell erzählt. Nach anfänglichem Abtasten beider Mannschaften übernahm der FCM das Zepter und erarbeitete sich immer mehr Chancen. So war es auch nur eine Frage der Zeit das der FCM durch Tino Witkowski in Führung ging. Auf der rechten Seite spielt Jelto Reuter den Ball auf Artem Cygankov. Dieser läuft sich frei und legt quer auf Witkowski, der nur noch den Fuß hinhalten brauch. In der Folge häuften sich die Torchancen, aber der FCM belohnte sich wieder nicht mit einem Torerfolg. In der 41. Minute ein Doppelchance durch Witkowski und Bohmann. Brieselang Torhüter Geßler schon geschlagen, konnte aber ein Grün-Weisser Gegenspieler den Ball noch irgendwie auf der Linie klären. Kurz vor dem Pausenpfiff konnte Niclas Wittur aus abseitsverdächtiger Position den Ausgleich erzielen.

Eine sehr schöne Geste gab es in der Halbzeitpause. Dort überreichte der Fanclub „FCM SNupport“ ein selbst entworfenes Trikot an FCM-Hauptsponsor Manfred Ahnefeld als Dankeschön für die Unterstützung bei den SNupportern.

Nach dem Pausentee wussten die 311 Zuschauer im Sportpark Lankow noch nicht welchen Krimi sie in den kommenden 45 Minuten noch erleben werden. Der FCM zwar weiter spielbestimmend aber im Abschluss nicht konsequent genug. Langsam schlich sich bei den Zuschauern im Stadion schon Resignation ein. Sollte sich etwa das Bild der letzten Wochen wiederholen? Die Mannschaft spielt anständig mit aber es fehlen die Tore auf FCM-Seite. Ein Welttorhüter sagte im Jahre 2003 mal „Eier, wir brauchen Eier!“ Und dann kommt FCM-Kapitän Christopher Kaminski. Einen Freistoß für den FCM bringt Mario Schilling mustergültig in den Strafraum und dort steht der Kapitän goldrichtig und nickt zur 2:1 (75.) Führung den Ball ins Tor. Die Schlussviertelstunde war eigentlich eher unspektakulär bis der Berliner Schiedsrichter Christoph Beblik die zwei Minuten Nachspielzeit anzeigte.

Nach dem Spiel hielt es niemanden mehr auf seinem Platz. Verletzte Spieler und Auswechselspieler feiern mit der Mannschaft. © Carsten Darsow

Der Brieselanger Florian Rothe war mit dem Ergebnis auf der Anzeigentafel nicht zufrieden und fasste sich in der ersten Minute die es drauf gab, ein Herz und probierte es einfach Mal aus der zweiten Reihe und konnte mit diesem Sonntagsschuss den 2:2 Ausgleich erzielen. Die Köpfe gingen bei den Schwerinern weit nach unten und Brieselang konnte es wohl selbst kaum glauben. Mit Anfang der zweiten Minute der Nachspielzeit wurde das Spiel wieder angepfiffen. Die Grün-Weissen waren noch auf der Euphoriewelle, was Tino Witkowski mit eisernen Willen ausnutzte. Er schnappte sich die Pille und lief bedingungslos in Richtung Tor des Gegners. Tanzte noch vier, fünf Gegenspieler aus und konnte nur durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden. Folgerichtig gab es einen Elfmeter für die Landeshauptstädter. Ob sich FCM-Kapitän an die Worte des Welttorhüters erinnerte werden wir nicht rausfinden, aber er legte sich den Ball auf den Punkt und übernahm Verantwortung. Der Puls auf 180, zittrige Knie und eine 50/50 Chance. Egal, er blendete alles aus und traf zum umjubelten 3:2.

Danach wurde das Spiel nicht wieder angepfiffen und die Mannschaft des FC Mecklenburg lag sich jubelnd in den Armen. Da ist das Ding! Der erste Heimdreier dieser Saison wurde eingefahren.

Dieser Sieg ist vollkommen verdient. Der FC Mecklenburg kann es doch noch und hat sich heute für den Aufwand am Ende auch belohnt. Schon am kommenden Dienstag steht das nächste Spiel auf dem Programm. Dann muss der FCM zur Reserve des F.C. Hansa Rostock. Um 14.00 Uhr rollt der Ball im Rostocker Volksstadion. Wir freuen uns über jede Unterstützung.

FCM: Ellenschläger – Maas, Schilling, Harada, Zotke – Kaminski, Bohmann, – Cygankov (86. Michalski), Witkowski, Sato – Reuter (65. Ewert)

Carsten Darsow
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