Grün Weiß unterliegt Tabellenzweiten Werder Bremen mit 15:24

Überragende Torfrau Andreas Klasen im Schweriner Tor

Wer lediglich dieses Resultat liest, wird natürlich denken, klar, und wie erwartet deutlich. Wer aber dabei war, der hat eine engagierte und gute Leistung der Schweriner Frauen gesehen mit einer am Ende einfach zu hohen Niederlage. Überragend in dieser Partie war Torfrau Andreas Klasen, die mit Klasseparaden Schwerin im Spiel hielt. Gepaart mit einer guten Abwehrleistung bot man dem Favoriten lange Paroli, konnte allerdings diese Aggressivität nicht bis zum Ende halten. „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft bis zur 50. Minute mehr als zufrieden. Darauf müssen wir aufbauen und über Andrea Klasen habe ich mich besonders gefreut, sie hat heute ihre beste Leistung gezeigt.“ Sagte Trainer Tilo Labs auf dem Rückweg.

In der ersten Halbzeit dominierten die Abwehrreihen das Spiel, nach 12 Minuten stand es erst 3:3. Tore von Wolter und Künzel machten daraus ein 3:5 und Bremens Trainer Lewicki nahm seine erste Auszeit bereits nach 15 Minuten. Irgendwie konnte er mit der Angriffsleistung seiner Mädels nicht zufrieden sein. In der Folge spielte Werder konzentrierter, ging seinerseits mit 7:5 in Führung, aber ein gehaltener Strafwurf von Klasen sowie zwei schön herausgespielte Tore von Künzel, diesmal erfolgreichste Werferin, und Dube von rechts außen reichten zum 7:7 Halbzeitstand. Es war deutlich zu erkennen, dass das Team eine Reaktion zeigen wollte nach der verkorksten Heimniederlage gegen Harrislee.

Auch die zweiten 30 Minuten begannen verheißungsvoll. Bremen deckte offensiver gegen Künzel und konnte zunächst auf 9:7 davonziehen. Allerdings hielten die Mecklenburgerinnen weiter erfolgreich dagegen in Person von Meike Schult und zweimal Christin Wolter, sodass ein 12:13 an der Anzeigetafel der Werderhalle stand. Erstaunlich wenig Tore bis zu diesem Zeitpunkt (40. Minute), was für gute Abwehrarbeit incl. guter Torhüterleistung auf beiden Seiten sprach, aber auch für mangelnde Chancenverwertung in der Offensive. Irgendwie war wohl ein wenig zu viel Backe am Ball, denn viele Versuche auf beiden Seiten trafen das Ziel nicht. So stand es nach 45 Minuten immer noch 14:14.

Als dann der Strafwurf von Schult von der Bremer Torfrau pariert wurde, begannen die letzten Minuten, die das Ergebnis für den SV Werder noch so nach oben schnellen ließen. Schwerin agierte in der Zeit fast nur noch in Unterzahl (Nawrot, Künzel, Schult und Celka erhielten nacheinander Zeitstrafen). Man machte vorne zu viele Fehler, scheiterte an der Bremer Torfrau, auch weil am Ende die Kraft und damit die Konzentration nachließ. Bremen ließ sich diese Chance nicht entgehen, wurde regelrecht eingeladen, kam zu leichten Kontern und schnellen Toren. Es fehlten bei den Schwerinerinnen einfach die Alternativen auf der Bank, sie waren mit lediglich 9 Feldspielrinnen nach Bremen gereist. So kam es noch knüppeldick für die Grün Weißen aus Schwerin gegen die Grün Weißen von der Weser. Bis auf 24:15 enteilten die Gastgeberinnen und Schwerin wurde nicht belohnt für eine couragierte Leistung über weite Strecken der Partie. Trotzdem sollten die Damen die ersten 50 Minuten als Maßstab für die weiteren Spiele nehmen und wenn die Torfrauen weiter so ansteigende Form nachweisen, dann werden zwangsläufig bald die ersten Siegpunkte folgen.

Es spielten: Pöschel, Klasen; Crölle 1, Petereit, Künzel 6/2, Nawrot 1, Schult 1, Dube 2, Evangelidou, Wolter 3, Celka 1

Ralf Grünwald

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