HEIMATKUNDE – Malerei und Grafik von Horst Schmedemann

Am Freitag, den 06. Oktober um 17 Uhr wird in den Galerieräumen im Haupthaus des Kunst-Wasser-Werk e. V. die Ausstellung „Heimatkunde“ mit Werken des bekannten Schweriner Illustrators, Malers und Grafikers Horst Schmedemann (1934 – 2010) eröffnet.

Horst Schmedemann – Seltsame Bäume, Kaltnadelradierung 2005 (Quellen: Kunst-Wasser-Werk e. V.)

Schmedemann lernte erst Lithograph bei der damaligen Landesdruckerei in Schwerin, arbeitete später als Offsetretuscheur, Reprofotograf und schließlich als Gebrauchsgrafiker beim Verlag der Schweriner Volkszeitung. Auch als Buchillustrator war Horst Schmedemann ein gefragter Gestalter. Ab 1992 war er dann nur noch als freischaffender Künstler tätig, der in seinem Atelier in Warsow bei Schwerin seine Grafiken in eigener Druckwerkstatt druckte. In späteren Jahren wandte er sich schließlich verstärkt der Pastell- und Ölmalerei zu. Seine Motive fand er oft in der mecklenburgischen Landschaft: knorrige Bäume und stille Seen, alte Häuser, Wolkenlandschaften. Die Weite und die Farben des Nordens haben ihn inspiriert: immer wieder dieses Rot – das Ziegelrot von Backsteinmauern, das gedeckte Rotbraun der Landschaft, vorzugsweise dunkel leuchtende Töne, die bei ihm ausdrucksstarke Stimmungen erzeugen.

Jürgen Borchert schrieb über Schmedemanns Illustrationen zu seinen literarischen Landfahrten: „Das Ziegelrot wird in den Bildern zum bestimmenden Signal. Pastelle des Doberaner Münsters, des Gotteshauses von Poel oder der Schelfkirche in Schwerin zeigen es. In den Kirchen des Landes manifestiert sich seine felslose Natur. Der Stein aus Erde hat seine eigene Farbe, das Rot der heimischen Landschaft, das Rot der untergehenden Sonne an einer Westfassade. Horst Schmedemanns Fähigkeit, die Sprache der Farben zu entschlüsseln, hat mir geholfen, den Sinn des Sehens auf immer wieder neue Weise zu erfahren. Ich habe die Varianten der Farbe Rot besser zu unterscheiden gelernt.“

Ausgestellt werden im Kunstwasserwerk bisher nicht veröffentlichte Aquarelle, letzte Pastellarbeiten des Künstlers, Ölbilder und zahlreiche Grafiken.

Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 06.10., um 17 Uhr wird der Kunstwissenschaftler Ulrich Kavka die Laudatio halten. Zu sehen ist die Ausstellung bis 29. Oktober 2017.
Öffnungszeiten: donnerstags und samstags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel.: 0162-4246133 (Eckart Sarnow)

Kunstwasserworte – Das kleine Festival der großen Geschichten am 06. und 07.10.

Später am Freitagabend startet dann die erste von zwei Veranstaltungen der „Kunstwasserworte – Das kleine Festival der großen Geschichten“, die im Rahmen der 22. Schweriner Literaturtage stattfinden. Um 19 Uhr gibt es in der Pumpenhalle des Kunstwasserwerkes einen Abend mit Kurzfilmen und Literatur, bei dem die Filmemacher ihre Streifen unvollendet den Autoren zum zu-Ende-erzählen überlassen. Zu sehen sind Filme unter anderem von Jette Studier und Michael Kockot – dazu lesen unter anderem Roland Regge-Schulz und Marta Olejko.

Der Samstagabend (07. Oktober) im KWW füllt sich dann um 19 Uhr wieder mit Poetry Slam: Fünf Poeten haben jeweils fünf Minuten Zeit, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen … Mit dabei sind unter anderem die Vorjahressiegerin Kaddi Cutz (Dresden) – dazu Marsha Richarz (Leipzig), Julia Eckert und Diego Hagen (Berlin). Die Moderation übernimmt an beiden Abenden Thomas Naedler. John R. Carlson wird beide Veranstaltungen musikalisch begleiten.

Der Eintritt beträgt jeweils 10,00 EUR, ermäßigt 8,00 EUR, das Kombiticket für beide Abende kostet 17,00 EUR, ermäßigt 14,00 EUR. Karten gibt es im Buchladen „Ein Guter Tag“ (Buschstraße 16, Schwerin) und an der Abendkasse.

Weitere Informationen mit filmischen Vorschauen finden Interessierte unter www.vimeo.com/kunstwasserworte

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