Hochklassiges Box-Turnier Ende November in Schwerin

„Sven-Lange-Gedenkturnier“ vom 29. bis 30.11.

BCT Schwerin (Collage:  © Veranstalter)Boxsport und Mecklenburg-Vorpommern. Das hat Tradition, das verspricht Erfolge und das ist fast schon so etwas wie eine Erfolgssymbiose. Seit 2013 erinnert Schwerin zudem an einen großartigen Boxsportler mit einem Turnier für Nachwuchs-Athleten. Sven Lange, der gebürtige Bützower (Jahrgang 1967) und Boxer beim SC Traktor Schwerin feierte in seiner Laufbahn zahlreiche Erfolge. Bei den europäischen Titelkämpfen 1989 in Athen brillierte er und erkämpfte sich Gold. Leider fand seine Karriere am 2. März 1992 ein jähes Ende, als er bei einem Verkehrsunfall starb. Er wurde nur 25 Jahre alt.

Das „Sven-Lange-Gedenkturnier“ geht in diesem Jahr nun in seine zweite Auflage – vom 29. bis 30. November. Eine hervorragende Initiative, die da von den mecklenburgischen Boxsportfreunden ergriffen wurde. Die Nachwuchsathleten aus ganz Deutschland besitzen dabei die Chance, sich im Ring zu präsentieren. Und gleichzeitig hat das Turnier den Namen eines Sportlers, der ein echtes Vorbild ist, dem es sportlich nachzueifern gilt.

Wie Dieter Berg, unter anderem Junioren-Europameister 1984, Europameister 1985, Weltcup-Zweiter 1985, EM-Dritter 1989 sowie Olympia-Teilnehmer 1992 und derzeit Trainer beim BC Traktor Schwerin, mitteilte, wird am 29. und 30.11 jeweils ab 10.00 Uhr in der alten Schweriner Volleyball-Halle geboxt. Erwartet werden Boxsportler aus circa 30 Vereinen aus ganz Deutschland und Dänemark. Insgesamt werden rund 100 Kämpfe zu sehen sein.

Rückblick: Erfolge für M-V-Faustkämpfer

Die großen olympischen Höhepunkte datieren vor allem aus den Jahren 1976, 1988 und 1992. In Montreal 1976 wurde Jochen Bachfeld aus Sülte (SC Traktor Schwerin) Olympiasieger im Weltergewicht im Finale gegen Pedro Gamarro (Venezuela). Zwölf Jahre später, 1988 in Seoul, gab es erneut goldene Momente aus Mecklenburger Sicht. Der gebürtige Ludwigsluster Andreas Zülow (SC Traktor Schwerin) jubelte seinerzeit über den Sieg im Leichtgewicht. Und vier Jahre danach, in Barcelona 1992, triumphierte der gebürtige Rostocker Andreas Tews (ebenfalls SC Traktor Schwerin) im Federgewicht.
Nicht zu vergessen: Bei den diesjährigen Olympischen Jugendspielen in Nanjing, gab es Gold für den Wahl-Schweriner Peter Kadiru.

Ein weiteres Box-Ereignis, das aus deutscher Sicht nachhaltig in Erinnerung bleibt, ist die Amateur-Box-EM 1989 in Athen. Damals stellten die DDR-Faustkämpfer in einem spannenden Dreikampf gegen die Sowjetunion und Bulgarien die stärkste Staffel. Während die Boxer der UdSSR viermal Gold, einmal Silber, viermal Bronze holten, sicherte sich das bulgarische Team dreimal Gold, einmal Silber, fünfmal Bronze, aber die DDR „sage und schreibe“ viermal Gold, zweimal Silber, viermal Bronze. Aus gesamtdeutscher Sicht waren sogar elf Medaillen zu verzeichnen, denn der Schwergewichtler Bert Teuchert erkämpfte noch eine Bronzene Medaille für die BRD.
Gold für die DDR gewannen damals Siegfried Mehnert (Weltergewicht), Henry Maske (Mittelgewicht), Ulli Kaden (Superschwergewicht) und Sven Lange (Halbschwergewicht).

Marko Michels

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