Hohes Ansehen im nationalen Karate: das „Dojo Ronin“

Schweriner Kampfkunstverein setzt auf Nachwuchförderung – Interview mit Christian Dähn


Karate, eine der weltweit erfolgreichsten Kampfkünste hat natürlich auch in Schwerin seine Anhänger. Und einen ausgezeichneten Ruf, sogar über die Grenzen der Stadt hinaus, hat insbesondere der Kampfkunstverein „Dojo Ronin“. Wie es um den jungen Verein steht und welche Höhepunkte innerhalb und außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns für die Karateka anstehen, das verriet uns der Presse- und Öffentlichkeitswart Christian Dähn.

„In M-V weit verbreitet und mit zunehmender Bedeutung…“

Frage: M-V und Karate… Das scheint eine Erfolgsgeschichte zu sein. Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Karate-Sportes in den letzten Jahren in M-V? Wo sind sie sportlichen Zentren?

Christian Dähn: In der Tat ist Karate in M-V weit verbreitet und nimmt kontinuierlich an Bedeutung zu. Viele „Dojos“ engagieren sich nicht nur für Karate als Kampfkunst und Sport für alle Altersklassen, sondern auch für Wettkämpfe auf nationaler und internationaler Ebene. So hat zum Beispiel auch der amtierende Vize-Weltmeister in der Disziplin Kata, Ilja Smorguner, seine Karate-Laufbahn in Schwerin gestartet. Die Landeshauptstadt und die Hansestadt Rostock bilden dabei die sportlichen Zentren für Karate in M-V. So hat Schwerin mehrere Karate-Dojos, wie den Kampfkunstverein „Dojo Ronin“ e.V., welcher im nächsten Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert.

Frage: Was waren speziell für Ihren Verein die Highlights der letzten Jahre?

Christian Dähn: Als besonderes Highlight gilt die vor zwei Jahren in Schwerin durch Ronin ausgestaltete Bundesmeisterschaft JKD Cup mit über 200 Startern und großem Showprogramm. Auch gelang es japanische Großmeister nach Schwerin zu Lehrgängen zu holen, wie zum Beispiel Sensei Tetsuo Otake (7. Dan).
Neben vielen erfolgreichen nationalen Meisterschaften, in denen die Starter von „Ronin“ zahlreiche Gold- und Silbermedaillen erreichten, konnten sich mehrere Schweriner für den National-Kader qualifizieren. Des Weiteren wurde ein Schweriner Kinder- und Jugend-Kader aufgebaut, was dem „Dojo Ronin“ national viele Erfolge und für M-V einen guten Ruf im Karate bescherte.

Frage: Wie viele Mitglieder hat ihr Verein? Wie viele junge Talente zählt der „Dojo Ronin“ Schwerin?

Christian Dähn: Derzeit hat der Kampfkunstverein 150 Mitglieder, wobei zwei Drittel davon Kinder und Jugendliche sind. Von den Kindern und Jugendlichen treten auch mehr als ein Dutzend regelmäßig in regionalen und nationalen Wettkämpfen an und erreichen oftmals einen Platz auf dem Treppchen. Vor allem dank der hoch engagierten jungen Talente konnte sich das „Dojo Ronin“ ein hohes Ansehen im nationalen Karate erarbeiten.

Frage: Welches sind die großen sportlichen Herausforderungen für Ihren Verein in den kommenden Wochen?

Christian Dähn: Aktuell absolvieren drei unserer Trainer ihre Schwarzgurt-Prüfungen im „JKA Windsor Spring Camp“ in England. Dort nehmen japanische Großmeister von Karateka aus ganz Europa die Prüfungen zum 2. und 3. DAN-Grad ab. Ende Mai reisen unserer besten Trainer als Teil des deutschen Nationalkader zum internationalen „JKA Afro-Eurasia Cup“ nach Mailand. Einige Wochen später nehmen die Schweriner Karateka dann auch am nationalen „Mulde-Cup“ teil, bevor in Schwerin erstmalig der von „Ronin“ ausgerichtete „Sieben-Seen-Cup“ startet.

Letzte Frage: Gibt es auch 2015 wieder herausragende internationale Meisterschaften?

Christan Dähn: Das Highlight im internationalen Bereich stellt in diesem Jahr der mittlerweile 29. „JKA Afro-Eurasia Cup“ dar. Dort treten nur die Besten aus Europa und Afrika an. Mit drei Startern für den Nationalkader gehört „Ronin“ zu den „Dojos“ mit den meisten Startern aus Deutschland, was uns eine große Ehre ist.

Vielen Dank und ein erfolgreiches Karate-Jahr 2015!
Die Fragen stellte Marko Michels

 

Wissenswertes
Bei den letzten Weltmeisterschaften 2014 in Bremen starteten fast 900 Karateka aus 116 Ländern. Dabei setzten insbesondere die Athletinnen und Athleten aus Japan (zehn Medaillen, drei Titel), Frankreich (acht Medaillen, zwei Titel), Deutschland (sieben Medaillen, ein Titel) und Ägypten (sechs Medaillen, drei Titel) die sportlichen Akzente. Aus deutscher Sicht jubelte das Team Kata mit Jasmin Bleul, Christine Heinrich und Sophie Walter über Gold.

Zudem ist Karate seit 1981 im Programm der „World Games“, der Weltspiele in den nichtolympischen Sportarten.

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