Kesap erweitert Standort in Schwerin

Halleneubau im Industriepark Görries

 

Kesap-Geschäftsführer Dr. Stefan Trachsler (Foto: (c) Kesap)
Kesap-Geschäftsführer Dr. Stefan Trachsler (Foto: (c) Kesap)

Die Kessel- und Apparatebau GmbH, kurz Kesap, investiert aktuell 2,8 Millionen Euro im Schweriner Gewerbegebiet Görries in eine Erweiterung. Dort montieren aktuell 46 Mitarbeiter Warmwasser-Speicherladesysteme für die Legionellen-Prophylaxe bundesweit in Kitas, Altenheimen, Kliniken und Schulen. „Mit unserem weiterentwickelten patentierten Speicherladesystem für die Trinkwassererwärmung sind wir Marktführer“, sagt Kesap-Geschäftsführer Dr. Stefan Trachsler. Das Prinzip: Das Wasser wird überhitzt, damit die Legionellen absterben und danach mit nachströmendem Kaltwasser energieverlustfrei herabgekühlt und in der gewünschten Temperatur bereitgestellt. Über sechs eigene Vertriebsingenieure und 13 Handelspartner vertreibt Kesap seine Lösungen bundesweit und im benachbarten Ausland. „Weil das technische Produkt sehr erklärungsbedürftig ist und fast jeder Armaturenhersteller heute auch mit Legionellen-Prophylaxe wirbt, bauen wir den Vertrieb mit eigenen Leuten in den Ballungsräumen Hamburg, Frankfurt, Stuttgart oder München aus“, sagt Trachsler, der für die Regionen Vertriebsprofis sucht.

Das Richtfest am Freitag, 26. August, für seine 2.100 Quadratmeter große Produktionshalle und ein 400 Quadratmeter großes, zweigeschossiges Bürogebäude feiert der Inhaber auch als Familienfest mit seinen Mitarbeitern. Denn er will sich in Schwerin als Arbeitgeber für Elektriker, Mechatroniker und Ingenieure bekannt machen. Sechs Neueinstellungen sind geplant.  „Wir wollen weiter wachsen und bilden auch aus“, sagt Trachsler, der in der Fertigung aktuell 20 Fachkräfte beschäftigt, sechs im Engineering, fünf im Service, sechs in der Verwaltung und neun in Vertrieb und Angebotswesen. Sein Hauptaugenmerk in der Akquise liegt auf Fachplanern und Architekten.  In der Fertigung, wo ein Bestandsbau aus der Vorwendezeit nun um den Neubau ergänzt wird, konfektionieren die Mitarbeiter aus rund 2.000 zugekauften Komponenten wie Behältern, Pumpen, Rohren, Ventilen, Dichtungen und Volumenstrommessstücken die kundenspezifischen Lösungen.

Das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern bezuschusst das Projekt, das das Bauunternehmen Goldbeck schlüsselfertig errichtet, mit rund 600.000 Euro. Bernd Nottebaum, erster stellvertretender Bürgermeister Schwerins, würdigt, dass Kesap den Wirtschaftsstandort stärkt. Eine Besonderheit weist das Bauvorhaben, mit dem im Mai begonnen wurde, bereits auf: Die 1.400 Bohrungen in bis zu sieben Metern Tiefe, um das Areal auf Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg hin zu untersuchen, mussten immer wieder für Räumeinsätze unterbrochen werden, weil mehrmals Waffen und Waffenteile, darunter eine 50 Kilo-Sprengbombe, gefunden wurden.

Grafik der Kesap-Produktionshalle
Grafik der Kesap-Produktionshalle

Bis Anfang Dezember soll das Gebäude dennoch bezugsfertig sein, so der Rostocker Goldbeck-Geschäftsstellenleiter Volker Huber. Die bundesweit agierende Goldbeck Gruppe mit aktuell 4.600 Mitarbeitern baut überwiegend Hallen, Büros und Parkhäuser mit industriell vorgefertigten Systembauteilen. Trachsler: „Goldbeck hat uns mit angebotener Leistung, Bauzeit, Preis und Referenzen überzeugt.“ Für deren Verkaufsingenieur Jörg Heuer ein Indiz, dass der ostwestfälische Bauspezialist als preisgünstiger Schlüsselfertigbauer in der Region weiter Fuß fasst.

 

lf/kesap

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