Schwerin: Jobcenter legt positive Bilanz vor

Arbeitslosigkeit gesunken, Hartz IV-Betroffenheit noch zu hoch

Gute Nachrichten zum Jahresauftakt: Die Arbeitslosenquote in der Landeshauptstadt ist im Jahresdurchschnitt 2011 auf 12,4 Prozent gesunken und blieb ab dem 4. Quartal 2011 deutlich unter 12 Prozent. Damit registrierte die Schweriner Arbeitsagentur 2011 insgesamt 300 Arbeitslose weniger. Besonders erfreulich ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit unter den Hartz-IV-Betroffenen um 77 auf 449 Personen im Jahresdurchschnitt (minus 14,6 Prozent gegenüber 2010). Diese Bilanz zogen am Dienstag, dem 21. Februar 2012, Angelika Gramkow, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Schwerin, der Leiter der Schweriner Arbeitsagentur, Dirk Heyden, sowie die Geschäftsführerin des Jobcenters Caren Gospodarek-Schwenk.

Im Jahresdurchschnitt 2011 ist die Zahl der Arbeitslosen in der Landeshauptstadt um 4,7 Prozent auf 6.098 Menschen zurückgegangen. Vier von fünf Arbeitslosen in Schwerin werden dabei vom gemeinsamen Jobcenter der Landeshauptstadt und der Arbeitsagentur betreut und erhalten Leistungen der Grundsicherung, das so genannte Arbeitslosengeld II. Damit zählten 2011 durchschnittlich  4.852 Personen zu den vom Jobcenter betreuten Hartz-IV-Betroffenen. Das sind  4,1 Prozent weniger als im Vorjahr.

Der Trend ist zwar positiv, aber die Zahl der Personen, die auf Grundsicherung angewiesen sind, ist noch deutlich zu hoch. „Die nach wie vor hohe Zahl der Hilfebedürftigen in der Landeshauptstadt macht mich betroffen. Ursachen sind die niedrigen Löhne in einzelnen Branchen und fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten“, so Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow. 2011 wurden in Schwerin 8.818 Bedarfsgemeinschaften (minus 5,5 Prozent gegenüber 2010) mit 14.815 Leistungsberechtigten (minus 5,9 Prozent) gezählt. Nicht zurückgegangen, sondern leicht gestiegen ist dabei der Anteil der geringfügig bzw. sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unter den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten.

„Zu oft reicht das Erwerbseinkommen zur Deckung des Lebensunterhaltes nicht aus. In 1.500 Fällen zahlen wir ergänzende Leistungen, obwohl die Betroffenen in Vollzeit oder Teilzeit versicherungspflichtig beschäftigt sind“, so der Leiter der Schweriner Arbeitsagentur, Dirk Heyden. Im Jahr 2011 waren in Schwerin 928 Menschen weniger auf Grundsicherungsleistungen des Jobcenters angewiesen. „Mich freut besonders, dass die Anzahl der Sozialgeldempfänger, darunter vor allem die der Kinder unter 15 Jahren, im Jahresdurchschnitt um 150 Personen auf insgesamt 3.621 gesunken ist. Die Richtung stimmt, aber die Zahl ist noch deutlich zu hoch“, betont Dirk Heyden. „In Schwerin sind 35 Prozent der unter 15-Jährigen von Hartz IV betroffen, im Bundesgebiet nur 15,9 Prozent. Damit ist die Kinderarmut in der Landeshauptstadt doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt“, ergänzt die Oberbürgermeisterin.

Das Jobcenter in der Landeshauptstadt Schwerin hat im Vergleich zum Vorjahr 1,1 Millionen Euro weniger an Leistungen für Unterkunft und Heizung und 4,5 Millionen Euro weniger für Sozialversicherungsbeiträge ausgegeben. Die Ausgaben für Arbeitslosengeld II und Sozialgeld lagen weitere 2,3 Millionen Euro unter denen des Jahres 2010. Erstmalig seit Bestehen des Jobcenters konnten auch die Verwaltungsausgaben um fast 200.000 Euro gesenkt werden.  „Die Arbeit des Jobcenters entlastet damit auch den Haushalt der Landeshauptstadt“, so die Oberbürgermeisterin.

Die Geschäftsführerin des Jobcenters Caren Gospodarek-Schwenk gibt einen Ausblick auf die kommenden Monate: „Wir werden uns mit unseren Förderangeboten darauf konzentrieren, unseren Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten. Bereits jetzt ist nahezu jeder dritte Beschäftigte in Schwerin über 50 Jahre und zudem sehr gut qualifiziert. Um den absehbaren Arbeitskräftemangel heute und in der Zukunft zu decken, werden wir trotz weiter rückläufiger Mittelausstattung durch den Bund verstärkt auf Qualifizierungs- und Aktivierungsmaßnahmen setzen.“

Quelle: Landeshauptstadt Schwerin

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